Jede Flurkarte ist ein maßstabsgetreues Abbild der Realität. Doch welche Bedeutung haben die Zahlenkombinationen wie 1:500, 1:1000 oder 1:2000?  Grundlagen: Flurkarten-Maßstäbe verstehen – 1:500, 1:1000, 1:2000

Die Wahl des korrekten Maßstabs ist nicht nur eine technische Formalität, sondern oft eine entscheidende Anforderung für Bauanträge, Grenzklärungen oder städtebauliche Planungen. 

In diesem Beitrag erfahren Sie, was ein Flurkarten-Maßstab genau aussagt, welche gängigen Maßstäbe in Deutschland verwendet werden und wann Sie welchen benötigen, um Ihr Projekt erfolgreich umzusetzen. 

1. Was bedeutet der Maßstab auf der Flurkarte?

Der Maßstab (z. B. 1:1000) gibt das Verhältnis der Darstellung auf der Karte zur tatsächlichen Größe in der Natur an.

  • Die Zahl vor dem Doppelpunkt (immer 1) steht für eine Längeneinheit auf der Karte (z. B. 1 cm).
  • Die Zahl nach dem Doppelpunkt (1000) steht für die entsprechenden Längeneinheiten in der Realität (z. B. 1000 cm, also 10 Meter).

Vereinfacht heißt das:

  • 1:500: 1 cm auf der Karte entspricht 5 Metern in der Natur (sehr detailliert).
  • 1:1000: 1 cm auf der Karte entspricht 10 Metern in der Natur (detailliert).
  • 1:2000: 1 cm auf der Karte entspricht 20 Metern in der Natur (übersichtlich).

Wichtig: Je kleiner die zweite Zahl ist (z.B. 500), desto größer und detaillierter ist die Abbildung des dargestellten Bereichs.

2. Die gängigsten Maßstäbe und ihre Verwendung

Da die Flurkarte heute digital im ALKIS-System (Amtliches Liegenschaftskataster-Informationssystem) geführt wird, können die Daten flexibel ausgegeben werden. Dennoch haben sich für bestimmte Zwecke bestimmte Maßstäbe etabliert:

Maßstab 1:500: Der Spezialist für Bauvorhaben

Dieser Maßstab liefert die höchste Detailgenauigkeit für bebaute Gebiete und ist daher der am häufigsten geforderte Maßstab für Genehmigungsverfahren.

Typische Anwendungen:

  • Bauanträge: Oft die zwingende Anforderung der Bauämter für den Amtlichen Lageplan.
  • Detaillierte Planung: Ideal für die präzise Einzeichnung geplanter Gebäude, Abstandsflächen und relevanter Nachbardetails.
  • Grundstücksteilung und Vermessung: Für die Visualisierung von Grenzverläufen.

Maßstab 1:1000: Der Allrounder

Der Maßstab 1:1000 bietet einen guten Kompromiss zwischen Detailreichtum und Übersichtlichkeit und wird häufig als Standard-Auszug verwendet.

Typische Anwendungen:

  • Kaufverträge und Notare: Häufig ausreichend für die Bestätigung der Flurstücksgrenzen und die Identifizierung des Kaufobjekts.
  • Immobilienbewertung: Grundlage für die Wertermittlung und die Beleihungswertfestsetzung durch Banken.
  • Planungsstudien: Nützlich für Vorentwürfe oder zur Darstellung des unmittelbaren Umfelds größerer Bauvorhaben.

Maßstab 1:2000: Der Überblick

Mit 1:2000 wird ein größerer Bereich in einem Dokument dargestellt, wodurch die Karte übersichtlicher, aber weniger detailliert wird.

Typische Anwendungen:

  • Großflächige Planungen: Ideal für die Darstellung von Bebauungsplänen, Erschließungsgebieten oder die Trassenplanung von Leitungen.
  • Ländliche Gebiete: Wird in weniger dicht besiedelten Gebieten verwendet, um das gesamte Flurstück auf einem Planblatt darzustellen.
  • Vorabinformationen: Wenn Sie sich einen ersten Überblick über ein größeres Gebiet verschaffen möchten.

Seltener werden Maßstäbe wie 1:5000 oder 1:10.000 genutzt. Diese dienen fast ausschließlich der regionalen oder überregionalen Planung (z.B. Forstwirtschaft) und sind für private Bauherren nicht relevant.

3. Digitaler Vorteil: Maßstabsfreiheit bei PDF und DXF

Da die Flurkarte heute digital im ALKIS-System geführt wird, existiert sie in der Datenbank maßstabsfrei (als Vektordaten). Der Maßstab wird erst beim Druck oder bei der digitalen Ausgabe in Form von PDF- oder DXF-Dateien festgelegt.

Das ist für Sie ein entscheidender Vorteil:

  • PDF-Format: Sie können den benötigten Maßstab (z. B. 1:500 für das Bauamt) direkt bei der Bestellung auswählen und erhalten eine perfekt skalierte, druckfertige Datei.
  • DXF-Format: Die Vektordaten sind georeferenziert. Das bedeutet, die Koordinaten spiegeln die tatsächlichen Maße wider. Der Nutzer kann die Darstellung in seinem CAD-Programm selbst in jeden beliebigen Maßstab zoomen oder plotten.

Achtung bei der Wahl des Maßstabs:

  • Überprüfen Sie die Bauordnung: Die Anforderungen an den Maßstab sind in den jeweiligen Landesbauordnungen oder den örtlichen Bauvorschriften festgelegt. Bestellen Sie immer den Maßstab, der von Ihrer zuständigen Behörde gefordert wird!
  • Abstimmung mit dem Planer: Klären Sie mit Ihrem Architekten oder Vermessungsingenieur ab, welchen Maßstab und welches Format (PDF oder DXF) diese für ihre Arbeit benötigen.

4. Fazit: Der Maßstab bestimmt die Anwendung

Der Maßstab einer Flurkarte ist das A und O für ihre korrekte Nutzung. Der detaillierte 1:500 ist meist der Standard für Bauvorhaben, während 1:1000 den goldenen Mittelweg für kaufmännische und rechtliche Prozesse bietet.

Unabhängig davon, welchen Maßstab Sie benötigen, können Sie diesen heute schnell und unkompliziert beziehen. Bestellen Sie Ihren amtlichen Auszug im gewünschten Maßstab sofort online als hochauflösende PDF oder als flexible DXF-Vektordatei für die Weiterverarbeitung in Ihrem CAD-System. So sparen Sie wertvolle Zeit und starten Ihr Projekt auf einer soliden, amtlichen Grundlage.